Zunächst skizzieren wir zwei Zukunftsvisionen. KI sorgt kurzfristig dafür, dass Prozesse günstiger, schneller und genauer ablaufen können. Auf dem weniger ausgetretenen Weg „Was wäre wenn?“ entstehen völlig neue Möglichkeiten – zum Beispiel Datenströme oder „Nutzungsgebühren“ für Algorithmen und hyper-personalisierte Portfolios, die von unermüdlichen digitalen Concierges verwaltet werden.
Im Mittelpunkt dieses zweiten Weges steht das Konzept der agentenbasierten KI. Stellen Sie sich ein Team von autonomen Unteragenten vor: Research, PM und Handel, koordiniert von einem „Dirigenten“. Sie können potenzielle Fusionen erkennen, Risikoszenarien durchspielen und innerhalb weniger Minuten Geschäfte platzieren und den Menschen dann einen vollständig überprüfbaren Bericht aushändigen. Umfang, Geschwindigkeit und Erklärbarkeit treffen aufeinander.
Eine solche Fülle von Möglichkeiten erfordert eine robuste Governance. Menschliche Aufgaben werden nicht verschwinden, sondern sich zu die Aufsicht, die Strategie oder das Geschichtenerzählen betreffenden Funktionen entwickeln, die Ethik, Risiko und Kundenvertrauen in den Mittelpunkt stellen. Da sich die Grenzen zwischen Quant und Fundamental Investing verwischen, wird die Weiterbildung unerlässlich sein.
Stehen wir also vor einem schrittweisen Wandel oder einem Paradigmenwechsel? In diesem Beitrag wird dargelegt, was technologisch und institutionell geschehen muss, damit Anleger ihre Portfolios (und ihre Kompetenzen) auf eine vielfältige Zukunft vorbereiten können.