RobecoSAM Global SDG Engagement Equities nutzt 100 % aktive Einflussnahme in den Unternehmen, die sie im Portfolio hält, um deren Beitrag zu einem oder mehreren der 17 Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen zu verbessern. Die Strategie wurde ursprünglich im September 2021 für UBS aufgelegt und steht nun auch anderen Anlegern zur Verfügung.
Die Strategie hebt sich deutlich von anderen ab, da sie sich auf eine schmale Bandbreite an Unternehmen konzentriert – darunter auch Nachzügler in Sachen SDGs, die andere grundsätzlich verschmähen. Global SDG Engagement Equities investiert in Unternehmen, die noch viel zu tun haben, noch nicht am Ziel sind und daher in Bezug auf ihren SDG-Beitrag (und ihren Aktienkurs) Aufwärtspotenziale aufweisen.
Ausgewählt werden Unternehmen, die dem proprietären SDG-Rahmenwerk von Robeco zufolge einen Score zwischen -1 und +1 aufweisen, wobei Scores von -3 (Unternehmen, die sich sehr negativ auf die SDGs auswirken) bis +3 (Unternehmen, die einen sehr positiven Einfluss haben) vergeben werden. Gängige SDG-Strategien sind auf Unternehmen ausgerichtet, die sich bereits auf der positiven Seite der Skala befinden. Normalerweise zielen sie nur auf Firmen mit einem Score von +2 oder +3 ab.
Einzigartige Konstellation
Um herauszufinden, welche Unternehmen das größte Potential bieten, ist einer der Portfoliomanager der Strategie ein Engagement-Experte. Diese Konstellation ist bei Robeco ebenfalls einzigartig. Den erfahrenen Anlagemanagern Michiel Plakman und Daniela da Costa steht bei der Aktienauswahl Peter van der Werf, Senior Manager for Engagement, zur Seite.
„Bei den Unternehmen, die wir suchen, handelt es sich um prinzipiell gute Firmen, was die Kapitalrendite und den freien Cashflow angeht, welche aber im Hinblick auf Nachhaltigkeit noch nicht am Ziel sind“, sagt Michiel Plakman, Head of Global Equity bei Robeco. „Deshalb verfolgt die SDG Engagement Equities-Strategie einen speziellen Ansatz beim Dialog mit jedem einzelnen Unternehmen im Portfolio.“
„Wir glauben, dass wir durch den tatsächlichen Dialog und eine echte Partnerschaft mit diesen Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit den Beitrag wesentlich erhöhen können, den sie zu einem oder mehreren der SDGs zu leisten imstande sind. Das ist die eigentliche Vision und Idee hinter der Strategie.“
Nicht gerade „Best-in-Class“
Damit wird das traditionelle „Best-in-class“-Modell auf den Kopf gestellt. „Die Unternehmen, welche schon „Best-in-Class“ sind, haben bereits verstanden, was sie im Hinblick auf ihren Beitrag zu den SDGs tun müssen“, sagt Michiel Plakman. „Es gibt aber auch eine Gruppe von Unternehmen, denen es wahrscheinlich nie gelingt – diejenigen mit Scores von -2 oder -3. Man könnte diese als „Worst-in-Class“ bezeichnen.“
„Viele Unternehmen haben aber bereits gute Potenziale, befinden sich jedoch erst im mittleren Bereich der Skala. Auf diese konzentrieren wir uns, weil sie die größten Verbesserungschancen aufweisen. Wir sind der Ansicht, dass wir als Assetmanager durch Fokussierung auf diese spezielle Gruppe von Unternehmen tatsächlich den größten Effekt bewirken können.“
Paradoxerweise kommen Unternehmen, die den beabsichtigten Effekt erreichen, für das Portfolio nicht länger infrage. „Wir hatten im Rahmen des Scoring bereits Unternehmen, die sich tatsächlich von +1 auf +2 verbessert haben und dementsprechend aus der für das Portfolio geltenden Bandbreite herausgefallen sind“, sagt Michiel Plakman.
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Stark diversifiziert
Die Investment- und Engagement-Strategie führt zu einem stark konzentrierten Portfolio aus lediglich 25 bis 35 Aktien. Ein derart kleines – und in hohem Maße marktkonträres – Portfolio bedeutet nicht, dass es auf irgendeine andere Weise eingeschränkt wäre.
„Wir versuchen alle möglichen Aspekte zu erkunden, um einen Beitrag zu den SDGs leisten zu können. Zudem sind die 17 Ziele stark diversifiziert“, erläutert Daniela da Costa, Portfoliomanagerin im Emerging Markets-Team. „Das bedeutet, dass wir über ein Portfolio mit sehr guter Diversifikation verfügen.“
„Es handelt sich um eine globale Strategie, bei der wir zu bestimmen versuchen, welche Unternehmen über das größte Potential verfügen. Anschließend bemühen wir uns, diesen Verbesserungshinweise zu geben. Letztlich geht es um den Dialog mit Unternehmen, von denen wir glauben, dass sie auf lange Sicht das Potential für ein hohes Maß an Nachhaltigkeit haben.“
„Das ist ein ausgeprägter Bottom-Up-Ansatz. „Wir betrachten die Bottom-Up-Aspekte, weshalb es mitunter zu Abweichungen bei der kurzfristigen Wertentwicklung kommen kann, da wir einen Erfolg über drei Jahre anstreben.“
SDGs im Fokus
Die Erfahrung hat gezeigt, dass einige der 17 SDGs wegen der eingeschränkten Bandbreite der Strategie leichter investierbar sind als andere. Wie die untenstehende Grafik zeigt, sind 31 % des Portfolios in Unternehmen investiert, die zu SDG 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur) beitragen. Weitere 25 % zielen auf SDG 8 (menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum) ab.
Dagegen ist es schwieriger, börsennotierte Unternehmen ausfindig zu machen, die zu weitergefassten Zielen wie Bildung, Armut oder Ungleichheit beitragen. Diese Bereiche werden tendenziell von nicht gewinnorientierten Organisationen dominiert, während die wenigen börsennotierten Unternehmen, in die wir investieren können, bereits hohe SDG-Scores haben.

Note: This table represent the share of holdings with a positive impact on the SDGs following Robeco's SDG framework. Holdings can be linked to one or more SDGs
Source: RobecoSAM Impact data. Date as of 31-12-2021
„Zu den Dingen, die wir in den letzten sechs Monaten gelernt haben, zählt, dass es mitunter wirklich schwer sein kann, aussagekräftige wesentliche Leistungsindikatoren (KPIs) darüber zu finden, welchen Beitrag ein Unternehmen zu bestimmten SDGs leistet – selbst, wenn das Unternehmen bereit ist, sich zu engagieren“, erläutert Plakman.
„So sind beispielsweise die Ziele Wirtschaftswachstum und Infrastruktur (SDG 9) einfach investierbar, da sämtliche Banken und Finanzunternehmen darauf abzielen. Im Bereich „Innovationen“ finden wir ebenfalls viele Unternehmen, die für das Portfolio infrage kommen. Wegen der eingeschränkten Bandbreite der Strategie ist es dagegen schon schwieriger, Unternehmen mit direktem Bezug auf das Ziel „keine Armut“ zu finden.“
Ähnlich verhält es sich mit „Themen wie „Leben unter Wasser“ (SDG 14) und „Leben an Land“ (SDG 15), die für unseren Planeten essentiell wichtig sind. Doch es ist ziemlich schwierig, geeignete Unternehmen für das Portfolio zu finden. Das gilt auch für den Bereich „Bildung“ (SDG 4), in dem wir insgesamt relativ wenige Anlagekandidaten finden. Aber wir suchen weiter!“