07-10-2021 · Quartalsausblick

Vorsichtigere Haltung gegenüber Aktien

Mit näherrückendem Jahresende beginnt für Anleger traditionell eine vielversprechende Phase. Diesmal gibt es unseres Erachtens jedoch Anlass, vorsichtiger zu sein. Vorerst wirkt sich dies hauptsächlich auf unseren kurzfristigen Ausblick für die Emerging Markets aus.

    Autoren/Autorinnen

  • Arnout van Rijn

    Portfolio Manager

  • Wim-Hein Pals

    Head of Emerging Markets team

  • Michiel Plakman

    Lead Portfolio Manager

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In der Vergangenheit haben die Märkte in den Schwellenländern relativ sensibel auf eine Straffung der US-Geldpolitik reagiert. Die Federal Reserve beabsichtigt, ihre monatlichen Anleihenkäufe im Volumen von 120 Mrd. US-Dollar ab November dieses Jahres auf wahrscheinlich 15 Mrd. Dollar zu reduzieren. Auch wenn die Finanzmärkte weiterhin durch die großzügige Bereitstellung von Liquidität unterstützt werden, wird das Ausmaß der bisher enormen geldpolitischen Unterstützung unvermeidlich schrumpfen.

Wir glauben außerdem, dass der zweite Motor des Anstiegs der Aktienkurse auf Allzeithochs – die Unternehmensgewinne – im vierten Quartal ins Stottern geraten könnte. Die steigenden Inputpreise beeinträchtigen die Gewinnmargen der Unternehmen sowohl im Industriesektor als auch im Konsumsegment. Deutlich wird dies in der Lücke zwischen den Indizes der Produzentenpreise, welche die Importpreise widerspiegeln, und den Indizes der Verbraucherpreise, welche die Outputpreise reflektieren.

Unterdessen dürfte der im letzten Jahr zu beobachtende Trend zu kräftigen Aufwärtsrevisionen der Gewinnprognosen allmählich nachlassen. Das positive Momentum der Revisionen der Gewinnprognosen ist weltweit stark geblieben. So standen drei positiven Revisionen nur zwei Absatzrevisionen gegenüber. Eine solche Größenordnung war seit 2004 nicht mehr zu beobachten. Wir sind allerdings der Ansicht, dass dieser Trend kaum fortbestehen wird, da wir mit künftig nachlassendem Wirtschaftswachstum und Margendruck rechnen.

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