Der Versorgersektor spielt eine Pionierrolle bei der globalen Herausforderung, bezahlbaren, CO2-armen und verlässlichen Strom für eine wachsende Bevölkerung bereitzustellen und den Klimawandel durch Dekarbonisierung seiner Erzeugungskapazitäten zu bekämpfen. Er verfügt außerdem über die Aussicht, von der Entwicklung erneuerbarer Technologien zu profitieren, die in den letzten Jahren einen rapiden Rückgang der Stromgestehungskosten bei Wind- und Sonnenenergie ermöglicht haben.
Zu Beginn des Jahres 2021 weisen die Unternehmen aus dem Sektor solide Bilanzen auf, sie verfügen über ausreichend Liquidität, ihre Bonitätsratings sind stabil und die Erträge erholen sich. Das gilt speziell für Firmen mit hohem Anteil an Erneuerbaren Energien und Versorgungsnetzen sowie umfangreichen Investitionsvorhaben für den Zeitraum von 2021 bis 2023.
Umfangreiche Kapitalzuflüsse, progressive Politik und die Weiterentwicklung von Technologien ermöglichten 2019 Fortschritte in punkto Umwelt, vor allem in Europa.1 Jedoch ist weltweit noch viel zu tun, um den Klimawandel zu bekämpfen.
Der European Green Deal und der 2030 Climate Target Plan stellten 2019 und 2020 einen wesentlichen Schritt bei den Klimavorhaben der EU dar. Die Coronavirus-Krise hat den Vorhaben der EU weiteren Schub verliehen, da die Bemühungen um eine Dekarbonisierung der Stützung der Wirtschaft nach dem Konjunktureinbruch dienen wird. Bis Sommer 2021 will die Europäische Kommission die gesamte Gesetzgebung der EU in Bezug auf Klima- und Energiepolitik überprüfen und auf den neuen Plan ausrichten.
Wir schätzen Versorger positiv ein, die die Qualität ihrer Assets und ihre Kostenstruktur verbessern und gleichzeitig aktiv und effektiv auf eine Diversifizierung hinarbeiten. Dazu gehört nicht nur die Abkehr von der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen und Kernenergie zugunsten erneuerbarer Energiequellen (Wind- und Solarkraft) sondern auch Investitionen in die Netze, Strategien in Bezug auf die Energieeffizienz auf der Angebotsseite, die Offenlegung von Emissionen (Scope 1, 2 und 3) und glaubwürdigen Zielen zur Emissionsverringerung sowie eine geographische Diversifikation in Richtung Schwellenländer.
Die Bonität im Versorgersektor schätzen wir positiv ein. Die führenden Versorgerunternehmen haben ihre Investitionsprogramme dahingehend aktualisiert, höhere Priorität auf Erneuerbare Energien und Netzausbau zu legen. Dabei gelten die Projektionen bezüglich der Relation aus Nettoverschuldung und EBITDA als beherrschbar.
Im Hinblick auf konkretere Beiträge zu den SDGs legen wir den Fokus auf Versorger, deren Aktivitäten positiv zum SDG 7 (bezahlbare und umweltfreundliche Energie) sowie SDG 13 (Bekämpfung des Klimawandels) beitragen. Dazu analysieren wir bestimmte positive und negative Key Performance Indicators. Dazu gehören der Anteil von Erneuerbaren Energien/Kernenergie im Strommix, Umsätze in Schwellenländern, Pläne zum Ausbau von Kernenergie/Kohleverstromung sowie die CO2-Intensität der operativen Tätigkeit. Wir glauben, dass Unternehmen mit entsprechend positiver Charakteristik auf längere Sicht eine verlässlichere und stabilere finanzielle Entwicklung aufweisen werden.
Das Active Ownership-Team von Robeco strebt einen Dialog mit den Versorgerunternehmen an, um ihre auf das Jahr 2030 ausgerichteten Klimastrategien und Dekarbonisierungspfade gründlich zu verstehen und sicherzustellen, dass sie sich bewusst sind, dass Klimawandel-Aspekte ihre Aktienbewertungen, die Entwicklung ihrer Anleihen und Bonitätsratings in den nächsten zehn Jahren beeinflussen werden.
1Die jährlichen Emissionen an Treibhausgasen sanken 2019 am stärksten in der EU und Großbritannien (-3,8 %), in Südkorea (-3,2 %), in den USA (-2,6 %), in Japan (-2,1 %) und in Russland (-0,8 %). Dem stehen steigende Emissionen in Indien (+1,6 %), China (+3,4 %) und im Iran (+3,4 %) gegenüber. Die genannten sieben Länder bzw. Regionen sind für mehr als 70 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Quelle: Bericht für 2020 des Joint Research Centre der EU.
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