Das Engagement in Bezug auf umstrittenes Verhalten zielt auf die Korrektur von Aktivitäten ab, die gegen internationale Standards verstoßen. Als letztes Mittel kommen Desinvestition und Ausschluss aus den Portfolios zum Einsatz. Doch wie definiert man Verhalten, das den Leitlinien zur nachhaltigen Geldanlage und Best-Practice zuwiderläuft?
Im vergangenen Jahr hat Robeco seinen Ansatz in Bezug auf den Umgang mit umstrittenem Verhalten von Unternehmen in seinen Portfolios verfeinert. Im ersten Bericht stellt uns Yumi Fujita, der neue Spezialist von Robeco für kontroverses Unternehmensverhalten, den überarbeiteten Prozess vor. Dabei geht er auf das neue Controversial Behavior Committee ein sowie auf unseren strukturierten Ansatz zur Evaluierung und Nachverfolgung von Verstößen von Unternehmen gegen internationale Normen.
Ein Bereich, in dem es sicherlich Raum für Verbesserungen gab, ist die Palmölindustrie. Im Vordergrund stehen dabei die Abholzung von Wäldern für neue Plantagen sowie unzureichende Arbeitspraktiken. Nachdem das verstärkte Engagement von Robeco im Bereich Palmöl im Jahr 2021 zuendegegangen war, beginnt ein neuer dreijähriger Zyklus verstärkten Engagements. Peter van der Werf geht auf bisherige Erfolge ein und erläutert die Ideen hinter unserem neuen gemeinsam mit dem Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) verfolgten Ziel von 80 % Zertifizierung. Außerdem spricht er künftige Herausforderungen an.
Hohe Kosten des Bergbaus
Ein weiterer Bereich, der mit Umweltproblemen zu kämpfen hat, ist der Bergbausektor. Die Gewinnung von Mineralien ist zwar der Schlüssel für die Zukunft umweltfreundlicher Technologien, doch kann sie mit hohen Kosten im Hinblick auf die Biodiversität und das lokale Umfeld verbunden sein. Sylvia van Waveren erklärt die Bedeutung der Integration von Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus einer Mine – nicht nur während der Nutzungsdauer, sondern auch wenn sie erschöpft ist.
Neben Engagement ist die Stimmabgabe ein effektives Mittel zur Äußerung von Bedenken. Carolina Vergroesen und Lucas van Beek geben einen Einblick in das gemeinsame Engagement von Robeco mit der Börse und der Aufsicht in Brasilien. Im Rahmen umfangreicher Bemühungen hat sich das Proxy Voting-Team von Robeco mit der brasilianischen Stewardship Association zusammengetan, um das komplexe Verfahren in Brasilien zur Stimmrechtsvertretung zu verbessern. Dieses Engagement zeigt bereits erste Ergebnisse.
Ein verbesserter Ansatz
„In diesem Report wollen wir Ihnen einen besonderen Einblick darin gewähren, wie Robeco Unternehmen mit umstrittenen Verhalten analysiert, und unseren optimierten Ansatz beim Controversy Engagement erläutern“, sagt Carola van Lamoen, Head of Sustainable Investing.
„Der neueste Bericht des UN Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) beleuchtet, wie die natürlichen Ökosysteme und die Biodiversität im Zuge des fortschreitenden Klimawandels immer stärker gefährdet werden. In diesem Kontext wollen wir auf unseren anhaltenden Dialog mit der Palmölbranche eingehen. Wir sind inzwischen in einen ehrgeizigen neuen dreijährigen Engagement-Zyklus eingetreten. Dabei drängen wir die Unternehmen, bis Ende 2024 einen RSPO-Zertifizierungsgrad von mindestens 80 % zu erreichen.“
Aktuelle Einblicke zum Thema Nachhaltigkeit
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