Zu Beginn der zweiten Hälfte des Jahres 2021 sind weiterhin alle Faktoren gegeben, welche zur Erholung an den Börsen seit März 2020 beigetragen haben. Wir glauben, dass die Börsenparty, von der die Anleger bislang profitiert haben, auch diesen Sommer über anhalten wird. Die Zahlen bestätigter Neuerkrankungen an Covid-19 sind gegenüber dem Höchststand im April deutlich gesunken. Gleichzeitig hat sich das Tempo der Impfkampagnen beschleunigt – sowohl in entwickelten Staaten als auch in den wichtigsten Schwellenländern.
Während die Volkswirtschaften allmählich wieder geöffnet werden, sind zwar die makroökonomischen Indikatoren nicht mehr so stark gestiegen, befinden sich aber nach wie vor eindeutig in positivem Terrain. Zudem sind die Aussichten für die Unternehmensgewinne vielversprechend. Im bisherigen Jahresverlauf haben die Unternehmen durchweg eine gute Gewinnentwicklung bekanntgegeben. Gemäß den Konsensschätzungen dürfte der Gewinn pro Aktie im Jahr 2021 um atemberaubende 39 % steigen. Dem steht ein eher begrenzter Rückgang der globalen Unternehmensgewinne im Jahr 2020 um 11 % gegenüber, der hauptsächlich durch eine schwache Ertragsentwicklung bei europäischen Banken verursacht wurde.
Hinzu kommt, dass die fiskal- und geldpolitische Unterstützung vorerst großzügig bleiben dürfte. Während das Wachstum des globalen Geldangebots nachgelassen hat, ist dieses nach wie vor sehr großzügig. Die Notenbanken haben sich sehr darum bemüht, die Anleger davon zu überzeugen, dass sie der derzeitigen, von der lockeren Geldpolitik getriebenen Börsenparty nicht so bald die Grundlage entziehen werden. Deutlich wird dies anhand des Rückziehers, den die US-Notenbank gemacht hat, nachdem Überlegungen zu einer möglichen Straffung der Geldpolitik im Juni zu verstärkten Schwankungen an den Finanzmärkten geführt hatten.
In diesem Umfeld haben unsere Teams für Aktien aus entwickelten und aufstrebenden Ländern ihre positive Einschätzung der jeweiligen Börsen in diesem Quartal beibehalten. Sie haben keine Änderung hinsichtlich der fünf zugrunde liegenden Faktoren unserer Analysesystematik vorgenommen. Bis auf weiteres glauben wir, dass das derzeitige ideale Umfeld – in dem die Inflation und das Wirtschaftswachstum weder zu hoch noch zu niedrig sind – noch eine Weile fortbestehen wird.